Jeder, der es schon einmal versucht hat ein oder sein Tier selber zu fotografieren, weiß wie herausfordernd dieser Bereich der Fotografie sein kann. Was bei uns Tierfotografen (vermeintlich) einfach aussieht, kann sich in der Praxis als ganz schön unberechenbar und doch schwierig herausstellen. Aber es gilt wie immer: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und hier gilt tatsächlich: Geduld, Geduld, Geduld und ein paar „einfache“ Tipps, die schon einen gewaltigen Unterschied machen können. 

Tierfotografie Tipps #1: Je entspannter du bist, desto entspannter wird dein Vierbeiner sein

Tiere sind wahnsinnig empathische Wesen und noch bevor du dir deiner Anspannung gegeben falls bewusst bist, merken sie es – sie saugen Emotionen quasi in sich auf. Besonders verstärkt ist das bei Pferden – die so unglaublich feinfühlig die Schwingungen ihres Gegenübers wahrnehmen und sich davon anstecken lassen. Und genau diese angelegten Ohren oder der große ängstliche Blick – das wollen wir nicht. 

Also: tief durchatmen und das ganze locker mit Spaß und Entspannung angehen und wenn es nicht gleich im ersten Anlauf klappt, dann versucht es einfach später noch einmal. Wir alle haben mal bessere und mal schlechtere Tage. Stelle dich auf dein Tier ein und sei dir deiner Emotionen und deines Befindens bewusst, denn es wird sich eins zu eins spiegeln in dem Verhalten deines Tieres. 

Tierfotografie Tipps #2: Begebe dich auf Augenhöhe

Begib dich in die Welt deiner Fellnase, das heißt: geh auf Augenhöhe und sei ebenbürtig und nicht „von oben herab“. Bei einer Deutschen Dogge könnte das auf Hüfthöhe sein, bei einem Chihuahua solltest du dich vielleicht sogar hinlegen – wir Tierfotografen werden öfter dreckig oder liegen in witzigen Positionen auf dem Fußboden rum, aber am Ende zählt das Bild und der Moment und der wird einfach schöner, wenn ihr auf „Augenhöhe seid“. 

Wenn du dich noch weiter mit Perspektiven und deren Wirkung beschäftigen möchtest, dann schau doch einmal hier vorbei.

Ansonsten findest du auf meinem Portfolio viele Beispielbilder.

Tierfotografie Tipps #3: Die Augen spiegeln die Seele wieder

Die Augen sind der wohl wichtigste weil ausdrucksstärkste Teil des Tiergesichtes. Egal ob es sich um ein Hundefoto oder ein Pferdefoto handelt – nicht ohne Grund sagt man im Volksmund: „Die Augen sind der Spiegel zur Seele“. Durch ihre Augen drücken sie ihre Emotionen und ihren Charakter aus. Strahlend helle Augen, traurige Augen, Blinzeln, Seitenblicke, Blicke nach oben – jede einzelne Augenbewegung spiegelt ihre Gefühle in diesem Moment wider. Bei Hunden kann ein wacher, neugieriger und interessierter Blick durch ihr Quietschie oder ein interessantes Geräusch erzeugt werden. Dafür gibt es sogar Apps, die Tiergeräusche nachmachen – dann ist dir die Aufmerksamkeit sicher und du kannst „in aller Ruhe“ auf die Augen fokussieren. Immer hilfreich sind Leckerlis, welche ganz sicher den Blick deines Vierbeiners “fesseln” werden. Halte doch einfach mal deine Kamera oder dein Telefon in der einen Hand und in der anderen das Leckerli, welches du langsam nach oben bewegst, bis der Kopf deines Hundes einen guten Winkel hat, in dem die Augen vollends zur Geltung kommen.

Tierfotografie Tipps #4: Verliere keine Zeit

Und hier kommt nun ein weiterer Tipps aus meiner Folge “Tierfotografie Tipps”. Das „in aller Ruhe“ war natürlich etwas ironisch gemeint, denn die Realität hat leider sehr selten „das perfekte Model“. Von daher gilt: mache dir vorher Gedanken, welches Motiv du fotografieren möchtest, was dir wichtig ist. Bereite alles vor – die Einstellung deiner Kamera, deines Handys. Frage vielleicht auch jemanden um Hilfe, der dir bei der Motivation und „Ausrichtung“ deines Vierbeiners behilflich ist, bring dich in Position – bevor es der Hund ist und mach dich bereit. In der Regel wirst du nur ein paar Sekunden für das schönste Motiv haben, denn die Geduld unserer Vierbeiner ist endlich. Von daher gilt immer: kenne deine Ausrüstung in und auswendig und sei vorbereitet, wenn es soweit ist. In der Regel gibt es selten eine zweite Chance, vor allem Pferde merken sehr schnell, was wir von ihnen wollen und lassen sich durch Leckerchen und Geräusche Apps nur kurz “täuschen”, danach gilt wieder “Back to Business” und es wird schwer, ihre Aufmerksamkeit und den neugierigen Blick zu bekommen!

Tierfotografie Tipps #5: Lerne das Licht zu verstehen

Das passende Licht ist entscheidend für schöne stimmige Tierfotos. Denn ohne Licht können Kameras nicht arbeiten. Vor allem wenn du draußen fotografierst ist es natürlich doppelt schwierig, denn das Licht und vor allem das Wetter können wir natürlich recht schlecht beeinflussen.  Es kann sonnig sein – in der nächsten Sekunde aber schon wieder bewölkt. Deswegen müssen wir lernen „Licht zu lesen“ und uns unter allen Wetterbedingungen, außer vielleicht Starkregen, zurecht zu finden. 

Das Fell der Tiere kann leuchten und reflektieren. Gleichmässiges Licht eignet sich daher am besten. Vielleicht sogar ein Plätzchen im Schatten, aber Achtung vor Parks und Bäumen, denn die Blätter reflektieren meist grün und finden sich dann als unschöne Farbreflexe im Fell von vor allem hellen Hunden und Pferden wieder.  Bewölkte Tage mit hellem Himmel sind meine Lieblingsbedingungen für Aufnahmen im Freien.  Sie sind hell genug, um Details im Fell einzufangen, führen aber nur zu minimaler Blendung oder Lichtreflexionen.

Du solltest dir gut überlegen, zu welcher Tageszeit du das für dich und deine Idee passende Licht bekommst. Das macht die optimale Ausleuchtung deines Motivs erheblich leichter. Das Glühen des Himmels kurz vor Sonnenuntergang kann zum Beispiel eine sehr schöne Zeit sein, um zu fotografieren oder alternativ die Morgenstunde vor Sonnenaufgang. Ich plane meine Shootings meist 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang, je nachdem wie gut ich die Location und das Model kenne, so dass wir die besten Bilder am Schluss zum besten Licht machen können ohne Stress zu haben, denn erinnere dich an Punkt 1: entspann dich!

Und eines darfst du natürlich nie vergessen: die Belohnung! Jedes Model verdient eine großzügige Belohnung, egal ob Spielzeug oder Leckerli. Hab immer etwas dabei, ein kleines Quietschtier (auch gut für die Aufmerksamkeit) und eine Handvoll Leckerchen als kleine Belohnung zwischendruch. Deine Models werden sich in jedem Fall erkenntlich zeigen.

Du möchtest mehr lernen über die Tierfotografie, stehst aber noch recht am Anfang und lernst deine Kamera und das Fotografieren gerade erst kennen? Tierfotografie Tipps interessieren dich?

Dann ist vielleicht mein Tierfotografie Workshop für Junge Erwachsene etwas? An einem Tag schauen wir uns gemeinsam die Technik und ein paar theoretische Grundlagen der Fotografie an, bevor wir gemeinsam mit einem echten Model das Theoriewissen in die Praxis umsetzen. Dazu gehören auch anzählige Tierfotografie Tipps und um zum Schluss besprechen wir die entstandenen Hundefotos und bearbeiten diese in Lightroom und Photoshop. Du möchtest mehr erfahren?

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